…ist sie besonders wichtig. Es ist vollkommen normal, dass eine offene und direkte Kommunikation uns mit Angst erfüllt. Schließlich machen wir uns verletzlich, mit jeder offenen ehrlichen Aussage über uns selbst. Doch gerade Kommunikation, die uns Angst macht, ist Kommunikation, die wir dringen benötigen.
Wir alle verstehen, auf einem gewissen Level, dass Kommunikation unabdingbar und eine der wichtigsten Grundlagen für ALLES ist. Und dennoch fällt es uns mitunter schwer, tatsächlich zu kommunizieren. Offen zu sein erfordert Mut. Denn wenn wir uns öffnen, offenbaren wir unsere verletzlichsten Punkte. Und doch gibt es keine tiefer gehende sinnerfüllte Kommunikation, ohne ein gewisses Maß an Verletzlichkeit.
Blockiert durch falsche Annahmen?
Die Gründe, aus denen wir Angst davor haben, unsere Bedürfnisse zu äußern, können vielfältig sein. Vielleicht halten wir unsere Gedanken für selbstverständlich und gehen davon aus, unser Gegenüber MUSS unsere Gedanken kennen, wenn nur die Liebe groß genug ist. Vielleicht schämen wir uns auch, weil wir uns etwas bestimmtes sexuelles wünschen und Angst vor der Reaktion haben. Oder wir reden uns in einer dominant-submissiven Konstellation ein, der unterwürfige Part habe keine eigenen Bedürfnisse zu haben.
All das sind Gedankengänge, die uns je nach Situation allen widerfahren können. Doch es ist entscheidend und enorm wichtig, zu versuchen, diese Blockaden zu durchbrechen. Und es ist okay, wenn das nicht immer klappt. Es gibt Möglichkeit zu kommunizieren, obwohl wir es gerade nicht schaffen zu reden. Wir können zum Beispiel erzählen, dass uns etwas auf der Seele liegt, wir es aber gerade nicht zu greifen bekommen. Kein Problem muss innerhalb eines kurzen Dialogs abgearbeitet sein. Aber es kann helfen, sich zu äußern und dem Gespräch eine Chance zu geben.
Tipp: Setzt euch eine Frist, zu wann ihr das nächste Mal über das Thema sprechen wollt. Andernfalls lauft ihr Gefahr, das Thema zu verdrängen.
Kommunikation und Bedürfnisse ändern sich
Um uns und unsere Grenzen und Bedürfnisse ernst zu nehmen, ist es wichtig, diese überhaupt erst einmal zu kennen. Ein Partner, der unsere Grenzen nicht kennt, wird, ohne es zu wollen, früher oder später eine Grenze überschreiten. Eine Partnerin, die unsere Bedürfnisse nicht kennt, wird diese mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht erfüllen.
Unsere Leben sind vielfältig, abwechslungsreich und ständig im Wandel. Genau so sieht es mit unserer Kommunikation, unseren Bedürfnissen und unseren Grenzen aus. All das immer wieder durchzukauen und eventuell neue Regeln aufzustellen mag mühselig erscheinen. Doch wir geben uns damit die Möglichkeit und immer wieder neu kennenzulernen und miteinander wachsen.
[…] die vermeintliche Ursache nicht zwangsläufig die Realität widerspiegelt. Haben wir zum Beispiel Angst, das eine*r unserer Partner*innen sich von uns distanziert, dann ist das zwar ein valides Gefühl, […]