Polyamorie erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Dabei sind die verschiedenen Ausprägungen sie unterscheidlich wie die Menschen, die sie leben. Dabei ist es oft nicht einfach, den Bedürfnissen und Vorstellungen aller Beteiligten gerecht zu werden. Wie funktioniert also Polyamorie? Und vor allem: Wie funktioniert ethische Polyamorie?
Ethische Polyamorie, aber „richtig“?
Ein dauerhafter Dialog auf Augenhöhe zwischen allen ist eine der wichtigsten Grundlagen für eine glückliche Beziehung. Dabei ist es wichtig, auch die „neuen“ fair und empathisch zu behandeln. Vermeidet Machtgefälle (Ankerpartner vs. neue Liebe, Hierarchien) so gut es geht oder stellt sicher, dass alle an Bord mit ihnen sind. Hinterfragt toxische Ideen (One-Penis-Policy, Unicorn-Hunting) und stellt sicher, dass ihr keine Entscheidungen für andere trefft.
Jede Beziehung ist anders. So wie jeder einzelne Mensch in einer Beziehung anders ist. Es gibt diverse Tools und Ideen dazu, wie eine polyamore Beziehung aussehen kann. Letztenendes kommt es aber darauf an herauszufinden, was alle beteiligten Menschen wollen. Sind alle glücklich, seid ihr auf dem richtigen Weg.
Realistische Erwartungen
Wer die Welt der offenen Beziehungen und der Polyamorie betreten möchte sollte sich darauf einstellen, dass jeder Schritt hier sehr viel Arbeit bedeuten kann. Was zwischen zwei Menschen schon kompliziert ist, wird mit weiteren Beteiligten nicht weniger herausfordernd. Nimm dir beziehungsweise nehmt euch also Zeit. Bereitet euch vor. Und überstürzt nichts.
Eine wichtige Frage in jeder Beziehung ist also: Was sind meine Erwartungen, Bedürfnisse und Hoffnungen an die Beziehungen?
Ethische Polyamorie ist individuell
Für jede Beziehung gilt: Die Menschen in einer Beziehung sind wichtiger als die Beziehung selbst. Wenn etwas nicht funktioniert, redet darüber. Wenn Zweifel bestehen, redet darüber. Wenn deine Bedürfnisse sich ändern – was jederzeit erlaubt ist! – redet darüber. Sowohl Anfangs aber auch in jeder anderen Phase einer Beziehung ist es essentiell, den Status Quo immer und immer wieder zu hinterfragen.
Jeder neue Tag, jede Neue Person und damit jede neue Ausgangssituation wirft neue Fragen auf. Dialog, Reevaluation, Dialog. Achtet auf euch und alle Beteiligten. Keine Beziehung der Welt ist es Wert, in einer toxischen Situation zu bleiben oder einfach nur unglücklich zu leben.
Konsens, Vertrauen, (Handlungs)Freiheit
Der Weg in Richtung ethische Polyamorie ist lang und holprig. Eifersucht, Unsicherheiten und eine MENGE ungewohnte Emotionen und Situationen gehören hier einfach dazu. Was immer ihr tut, stellt sicher, dass alle Beteiligten aktiv und enthusiastisch ihren Konsens gegeben haben. Seid ehrlich zueinander. Besonders, wenn es schwer fällt.
Damit bildet ihr die optimale Basis für eine gesundes Vertrauensverhältnis. Und das ist entscheidend, denn ohne Vertrauen werdet ihr nicht weit kommen. Ethische Polyamorie setzt einen Grad an Freiheiten voraus, der ohne Vertrauen schlichtweg nicht funktionieren kann.