Kommunikation kann viele Gestalten annehmen. Wir werfen heute einen Blick auf die die direkte Kommunikation und die passive Kommunikation. Der grundsätzliche Unterschied klingt bereits im Namen mit: Die direkte Kommunikation setzt auf offene, ehrliche und direkte Kommunikation. Die passive Kommunikation geht hingegen subtiler vor. Beide Varianten sind erstaunlich vielschichtig.
In den wenigen Artikeln, die bisher auf diese Seite erschienen sind, wurde bereits häufig auf das Thema Kommunikation hingewiesen. Die Art und Weise, in der wir miteinander agieren, ist so grundlegend, dass nahezu alle Bereiche zwischenmenschlicher Beziehungen immer wieder auf dieses Themenbereich herunter brechen lassen. Und so lohnt es sich, genauer hinzuschauen und zu analysieren, wie wir miteinander umgehen.
Passive Kommunikation
Passive Kommunikation ist allgegenwärtig. Sie beschreibt ein Verhalten, in dem wir nicht direkt aussprechen, was wir möchten. Die eigenen Bedürfnisse werden dabei hinten angestellt. Zum Beispiel bei einer Bestellung im Restaurant: Das Essen schmeckt nicht. Doch statt diese Feedback zu geben, bedanken wir uns und schlucken diese Kritik im wahrsten Sinne des Wortes hinunter. Die Folge: In diesem Fall essen wir ein Essen, das uns nicht schmeckt, statt ein neues Essen zu erhalten.
Tipp: Versuche einmal darauf zu achten, wie häufig die Menschen in deiner Umgebung passiv kommunizieren. Du wirst erstaunt sein. 🙂
Direkte Kommunikation
Direkte Kommunikation ist im Gegensatz zu ihrem passiven Gegenpart eher selten zu finden. Oft haben wir Angst, zu direkt zu sein, wenn wir einfach äußern, was wir wollen. Doch wie soll unser Gegenüber wissen, was uns wichtig ist, wenn nicht darüber geredet wird? Zurück zu unserem Beispiel aus dem Restaurant: Äußere ich meine Kritik, hat das Restaurant die Möglichkeit, mir eine Alternative zu bieten, oder das Gericht beim nächsten Mal besser zu machen. Das potentiell Ergebnis: Ein leckeres Essen und vielleicht leckereres Essen für andere Gäste.
Von Beruf Gedankenleser
Natürlich gestaltet sich passive Kommunikation in zwischenmenschlichen Beziehungen sehr viel facettenreicher. Dennoch zeigt das genannte Beispiel auf, wie dieser Mechanismus funktioniert und was dessen Folgen sind. Viel zu oft nehmen wir an, dass Menschen schon wissen, was wir wollen. Besonders in romantischen Beziehungen hält sich dieser gefährliche Irrglaube hartnäckig.
Doch unsere Partner und Partnerinnen sind keine Hellseher.
Mit der Zeit können wir zwar Menschen die uns wichtig sind immer besser einschätzen. Aber das geht nicht immer. Zum einen, weil wie nie vollständig in die Gedankengänge anderer Menschen einsteigen können. Zum anderen aber auch, weil Menschen sich kontinuierlich verändern. Was vor einem Jahr der passende Gedanken war, kann in der Zwischenzeit bereits mehrfach gewechselt haben.
Natürlich kann direkte Kommunikation auch ihre Schattenseiten haben: Wer nicht gewohnt ist, klare Ansagen zu bekommen, kann schnell irritiert oder vielleicht sogar beleidigt sein. (Wer weiß, vielleicht spuckt uns eine Mitarbeiterin des Restaurants ja ins neue Essen.) Dennoch das direkte Vorgehen mehr Möglichkeiten. Beide Seiten wissen, woran sie sind. Beide Seiten können bewusst entscheiden, wie sie mit neuen Informationen umgehen.
Wer nicht direkt kommuniziert, kann nicht erwarten, dass die eigenen Bedürfnisse erfüllt werden. Und wer miteinander übt, direkt(er) zu kommunizieren, kann sich mehr darauf konzentrieren, miteinander zu leben, zu wachsen und zu genießen, statt immer nur zu raten, was im Subtext eventuell noch unausgesprochen ist.
[…] aber behalte auch im Hinterkopf, dass die Lage emotional aufgeladen ist und sei sanft. Direkte Kommunikation und Empathie sind hier die primären […]