Die Polyamore Trennung – Was tun, wenn es nicht mehr funktioniert?

Trennungen sind nie oder nur äußerst selten eine schöne Angelegenheit. Oft geht mit ihnen Schmerz, Enttäuschung oder sogar Wut einher. So eine emotionale Situation wird natürlich nicht zwangsläufig einfacher, wenn mehr als zwei Menschen involviert sind. Aber wie auch bei jeder normalen Trennung kommt hier ganz darauf an, wie wir miteinander umgehen und aufeinander achten.

Die Gründe für eine Trennung sind schon in monogamen Zweierbeziehungen so komplex, dass etliche Bücher und Filme einzig mit diesem Thema befüllt sind. Wie gehen wir aber nun vernünftig mit diesem Thema um? Was passiert, wenn nicht nur zwei, sondern drei oder noch mehr Menschen involviert sind?

Der Umgang mit der Trennung ist entscheidend

So wie auch in monogamen Beziehungen ist hier wieder einmal die Kommunikation und das Verhalten entscheidend. Ist der Grund eine rein emotionale Entscheidung? Gab es spezifische Vorfälle oder gibt es spezifische Gründe, die zu der Trennung geführt haben? Tendenziell ist das Bild, das wir von Trennungen haben häufig ein sehr ungesundes. Schuldzuweisungen und verletzende Worte scheinen fast normal zu sein, wo immer emotionale Bindungen ihr Ende finden. Dabei machen wir uns das Leben damit eigentlich nur unnötig schwer*.

Zunächst einmal ist eine Trennung natürlich eine rein individuelle Sache zwischen den Menschen, die sich trennen möchten. Doch je nach Konstellation, sind enge Bindungen an die Metamoure (Die Partner*innen der Partner*innen) keine Seltenheit. Und somit sind alle Betiligten automatisch mit betroffen. Um Missverständnisse und Dreieckskommunikation zu vermeiden, dürfte es oftmals sinnvoll sein, sich zeitgleich oder zeitnah mit allen involvierten zusammenzusetzen und sich auszusprechen. Hilfreich kann sein, die vorgebrachten Informationen erst einmal sacken zu lassen. Denn oft lassen wir uns in emotionalen Situationen zu unüberlegten Aussagen hinreißen.

Eine Trennung muss nichts schlimmes sein

Praktisch ist es außerdem, sich zu verinnerlichen, dass eine Trennung nicht das totale Aus jeglicher Beziehungen sein muss. Einzelne Personen der Konstellation könnten sich weiterhin nahe sein, auch wenn das enormes Fingerspitzengefühl erfordert. Grundsätzlich muss eine Trennung aber vor allem nichts negatives sein. Manchmal passieren sie einfach. Es liegt ihnen immer etwas trauriges bei, aber sie können auch der Anfang von etwas schönem Neuen sein.

Und so sehr es auch schmerzen kann, Geliebte Menschen fortziehen und wo anders glücklich werden zu sehen, so sollten wir doch nie vergessen, dass auch das Teil der Liebe ist: Die andere Person glücklich werden zu lassen. Wenn das mit einem selbst nicht klappt, ist es vollkommen legitim, darüber traurig zu sein. Langfristig wollen wir aber alle bloß glücklich sein. Und auch wenn es als Verlassener manchmal nicht so wirkt: Auch du wirst wieder glücklich sein. Vielleicht sogar glücklicher. Oder anders glücklich.

*(Selbstverständlich geht aus dieser Formulierung nicht hervor, dass irgendwer gezwungen sein sollte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Wer emotional verletzt wurde oder bei wem vielleicht sogar körperliche oder emotionale Grenzen überschritten wurden, hat das absolute Recht, auf einen Kontaktabbruch zu bestehen.)

Ein Kommentar bei „Die Polyamore Trennung – Was tun, wenn es nicht mehr funktioniert?“

  1. […] gelebt. Hierbei führen jeweils zwei Menschen eine exklusive Beziehung miteinander. Erst nach einer Trennung wird diese Exklusivität aufgehoben. Diese Beziehungsform dürfte die mit Abstand am weitesten […]

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